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Vor Publikum sprechen

Vor Publikum sprechen - stagement Rhetorikkurs

Wie weckt man das Interesse beim Publikum und begeistert es für die eigenen Ideen?

Vor Publikum sprechen – In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über die letzte Säule „das Publikum“ des 5-Säulen-Modells der Rhetorik. Im Umgang mit dem Publikum sollten Sie folgende Tipps für Ihre zukünftigen Reden beachten:

Die Anrede
Ob wir es wollen oder nicht, wir leben in einer nach hierarchischen Prinzipien gestalteten Gesellschaft, in der jeder einzelne anerkannt und respektiert werden möchte. Das sollten Sie auf jeden Fall beachten wenn Sie vor Publikum sprechen.

Die Richtung
Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, warum Sie Ihre Rede halten? „Natürlich“ werden Sie sagen. „Was für eine blöde Frage!“  Leider konzentrieren sich die meisten Redner nur in der ersten Vorbereitungsphase auf Ihr wichtigstes Redeziel. Haben Sie sich erst einmal auf das Thema gestürzt, dann verlieren Sie sich schnell im Detail und schon ist der ursächliche Grund – das Redeziel – verschwunden. Man macht  sich an die Arbeit. Man schreibt ein Manuskript, formuliert es aus, sucht gute Argumente und Beispiele und trainiert sein rhetorisches Können. Und dann ist der erste Gedanke wie vom Winde verweht. Die wenigsten Redner denken während Ihrer Rede an Ihre Zuhörer. Sie denken nur an sich selbst. „Hoffentlich vergesse ich nichts!“ „Hoffentlich blamiere ich mich nicht!“ „Sind die Argumente auch wirklich stark genug?“ usw. Das Ziel ist nicht mehr, dass Publikum zu überzeugen, sondern selbst gut anzukommen. Hier liegt die Weiche, wie Sie vor Publikum sprechen können, ob sie mit Ihren Ideen wirklich gut ankommen und sich selbst dabei vergessen können, oder ob Sie jämmerlich durch Selbstdarstellung oder Selbstmitleid am Zuhörer vorbei sprechen.

Die Botschaft
Nie ohne Ziel vor Publikum sprechen – Kennen Sie Ihre Botschaft oder Ihr Redeziel? Was wollen Sie erreichen und mit welchen Argumenten wollen Sie überzeugen? Was soll nach der Rede passieren? Die Botschaft Ihrer Rede müssen Sie genau fokussieren. Wenn Sie sich selbst dafür begeistern können, entsteht von ganz allein ein natürlicher Gestus und eine passende Mimik. Erschaffen Sie Bilder, visualisieren Sie Ihre Ziele und kreieren Sie die gewünschten Veränderungen nach Ihrer Rede. Es fällt Ihnen dann leichter eine konkrete Botschaft zu vermitteln, und Ihre Zuhörer werden Sie besser verstehen können.

Der Appell
Am Ende einer Überzeugungsrede steht immer ein Appell. Er wird durch die Richtung und Botschaft vorgegeben. Formulieren Sie den Appell schon zu Beginn Ihrer Redevorbereitung und schreiben Sie dann anschließend Ihre Rede. Der Appell muss so formuliert sein, dass die Zuhörer verstehen können, was sie nach der Rede tun oder worüber sie nachdenken sollen. Es muss eine eindeutige Aufforderung zum Nachdenken oder Handeln erkennbar sein. Ansonsten entlassen Sie Ihre Zuhörer mit einem Fragezeichen: “Und was will der Redner/die Rednerin mir damit sagen?“ Ob das Publikum Ihren Appell akzeptiert und sich entsprechend verhält, das liegt dann natürlich nicht mehr in Ihrer Hand. Nach Ihrer Rede können Sie nur noch hoffen und vertrauen.

Die Empathie
Ein Redner kann die Zuhörerschaft nur mit empathischen Fähigkeiten überzeugen. Das bedeutet, er muss sich in die Lage seines Gegenübers versetzen können, seine Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen erkennen und die emotionale Einstellung seines Publikums zu dem Redethema nachvollziehen können. Es gibt aber natürlich immer wieder Situationen, die für den Redner neu sind, wo ihm die notwendige Erfahrung fehlt. Wenn Sie sich in einem Thema unsicher fühlen, nicht wissen wie die Zuhörer auf Ihren Standpunkt und Appell reagieren könnten, dann gehen Sie zur Basis und fragen Sie Ihr Publikum. Durch eine empathische Argumentation kann mehr Akzeptanz und Verständnis bei den Zuhörern entstehen und Sie können leichter vor Publikum sprechen.

Die Reaktionsfähigkeit
Schlagfertigkeit und Spontaneität gehören zu den beliebtesten Fähigkeiten in der Rhetorik. Denn wer möchte nicht gerne schlagfertig parieren, wenn eine „feindliche“ Attacke die eigene Argumentation zerstückelt, vernichtet oder einfach nur peinlich erscheinen lässt? Dann richtig kontern, zurückschlagen und den Feind bloßstellen, das wünschen sich die meisten Redner. Es gibt auf diesem Gebiet sicherlich Naturtalente, Menschen, denen immer etwas einfällt, die nicht auf den Mund gefallen sind, die sich immer wehren können. Aber wenn man selber nicht dazu gehört, dann muss man üben. Bereiten Sie sich noch besser vor, überlegen Sie sich im Vorwege welche Gegenargumente könnten von der anderen Seite kommen. Wie wollen und wie können Sie darauf reagieren, und wie vermeiden Sie die reine Rechtfertigung Ihres Handelns und Ihrer Ideen? Die Flexibilität Stellen Sie sich vor, Sie haben sich intensiv vorbereitet, wirksame Argumente gefunden und fühlen sich auch rhetorisch sicher; und dann wird all das, was Sie vorbereitet haben von Ihrem Vorredner fast mit den gleichen Argumenten und einer ähnlichen Wortwahl vorgetragen. Was soll man jetzt machen? Mit einem Hustenanfall schnell den Saal verlassen oder sich nichts anmerken lassen und einfach stoisch sein Programm durchziehen? Nein: Seien Sie flexibel, lösen Sie sich von Ihrem Manuskript und Ihren Stichwörtern und sprechen Sie frei. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, seien Sie flexibel und ändern Sie Ihr Programm!

Vor Publikum sprechen lässt sich lernen

Wenn Sie in einem geschützten Rahmen „vor Publikum sprechen“ trainieren möchten, bieten wir Ihnen in unseren Rhetorikseminaren mit maximal 5 Teilnehmern optimale und intensive Trainingsbedingungen. Alle Informationen zu unseren Rhetorikseminaren in Berlin, München, Köln, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart finden Sie auf unserer Internetseite:

www.stagement.com 

 

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